Der Ablehnung etwas entgegen setzen

Jeden Morgen fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Mein Weg führt mich über den Düsseldorfer Hauptbahnhof. Ihr kennt das. Irgendwann gehören die Junkies, Obdachlosen und zwielichtigen Gestalten schlicht zum morgendlichen Programm. Ich sehe sie, aber sie sind nur Beiwerk. In diesem Moment wird mir bewusst, dass die Straße bzw. Der Bahnhofsbereich für sie kein Zwischenstopp ist, sondern ihr Lebensmittelpunkt. Sie haben nichts anderes mehr. Wie es dazu gekommen ist weiß ich nicht. Was ich weiß ist: Sie leben in einem Kreislauf aus Scheitern, Krankheit, Wut, Dreck, Armut und vor allem Ablehnung. Ich bin kein Karriere-Berater, kein Arzt, kein Psychiater. Aber ich habe einige Euro in der Tasche und den Wunsch der Ablehnung etwas entgegen zu setzen. Um es kurz zu machen. Zum Bäcker, gemeinsames Frühstück, Gespräch und der ein oder andere Witz, Zuhören. Die Straße berühren. Das erweitert den Horizont und ich bin sicher heute schon etwas Sinnstiftendes für das Leben in meiner Stadt getan zu haben. Teile. Liebe. #djr

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